Die neue Gebührenordnung für Tierärzte stellt für viele Tierhalter eine große finanzielle Herausforderung dar. Bild: Adobe Stock
Die neue Gebührenordnung für Tierärzte stellt für viele Tierhalter eine große finanzielle Herausforderung dar. Bild: Adobe Stock

Haustier-Trendbarometer zur neuen GOT

Genau ein Jahr nach Inkrafttreten der neuen Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) präsentierten das Horse Future Panel und der Agentur Takefive-Media im Rahmen der Branchenveranstaltung Fachforum Heimtier Digital am 22. November erstmals die Ergebnisse einer umfangreichen Befragung zu den Auswirkungen der GOT-Anpassung. 5.095 Tierhalter deutschlandweit nahmen im Oktober an der Befragung teil. Sie stehen für 120.000 Tiere, darunter 13.500 Pferde, 6.200 Hunde und 5.900 Katzen.

62 % der Befragten gaben an, dass sie grob wissen, was die neue GOT beinhaltet, 31 % wissen nach eigener Angabe genau, welche neuen Gebühren sie beinhaltet und 7 % haben zwar schon von der GOT gehört, wissen aber nicht, was sie beinhaltet. Jeder Dritte ist persönlich durch den Tierarzt darüber informiert worden, 53 % sind über das Internet auf die neue GOT aufmerksam geworden. Im Durchschnitt berichteten die Umfrageteilnehmer von einer wahrgenommenen Kostensteigerung um 55 % aufgrund der neuen GOT. Die stärksten Gebührenerhöhungen haben die Befragten bei den Pferden wahrgenommen, gefolgt von den Hunden und Katzen.

Wenngleich die Teilnehmer der Befragung grundsätzliches Verständnis für die Preiserhöhungen haben, treiben die Kosten viele Menschen an ihre Grenze. So stimmen 68 % der Befragten der Aussage zu, dass die neue GOT sinnvoll ist, allerdings seien die Preissteigerungen zu extrem. Darüber hinaus stimmen rund 88 % zu, dass die „Preissteigerungen für die eigene Lebenshaltung und die für das Tier sowie die Erhöhung der Tierarztkosten“ viele Tierhalter „an die Grenze des finanziell Machbaren“ treiben. 82 % äußern die Sorge, dass die hohen Kosten durch die neue GOT den Tierschutz gefährden.

64 % gaben an, dass sie sich genauer überlegen, ob sie mit ihrem Tier eine tierärztliche Praxis beauftragen. 61 % haben die Kosten „dazu bewogen, bestimmte tierärztliche Leistungen zu überdenken oder abzulehnen“. Zudem schränken 56 % ihren eigenen Konsum bewusst ein, um sich die gestiegenen Preise für mögliche tierärztliche Behandlungen leisten zu können. Und 47 % haben seit Inkrafttreten der neuen GOT die tierärztlichen Besuche für ihr Tier reduziert.

59 % der Befragten gaben an, dass sie sich aufgrund der neuen GOT kein weiteres Tier mehr anschaffen werden, 37 % denken nach eigener Angabe eher darüber nach, ihr Tier bei einer schweren Krankheit oder Verletzung gegebenenfalls einschläfern zu lassen, 12 % planen angesichts der Kosten, ein Tier wegzugeben. Und 8 % haben aufgrund der GOT bereits mindestens ein Tier weggegeben.

Drei Viertel der Befragten machen sich Sorgen, wie sie tierärztliche Behandlungen fortan finanzieren sollen. Zugleich steigt die Bereitschaft zum Abschluss einer Tierkrankenversicherung. Zwar haben nur 13 % der Hundehalter, 11 % der Pferdebesitzer und 6 % der Katzenhalter seit Einführung der neuen GOT eine Tierkrankenversicherung, jedoch ziehen dies rund 25 % der Pferde- und Hundehalter sowie 17 % der Katzenhalter in Betracht.

Die Ergebnisse der Befragung sind unter https://takefive-media.de/2023/09/25/die-neue-got/ abrufbar.