160 Gäste besuchten das ZZF-Forum 2024.
160 Gäste besuchten das ZZF-Forum 2024.

Mit „magischen Momenten“ mehr Erlebnis auf die Fläche bringen 

Unter dem Motto „Magische Momente im Zoofachhandel“ fand am 19. und 20. März in Niedernhausen das alljährliche ZZF-Forum des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe statt.

Die neue Rolle der stationären Fläche hob Dr. Johannes B. Berentzen von der BBE Handelsberatung in seiner Keynote hervor. Anhand von vielfältigen Beispielen forderte der Strategieberater ein stringentes Umdenken von der Bedarfsdeckung zur Bedarfsweckung.

Wie das „Erlebnis“ auf der Fläche früher aussah, daran erinnerte Thomas Bangel, seit über 30 Jahren Zoofachhändler mit Leib und Seele, im Gespräch mit ZZF-Moderatorin Antje Schreiber.

„Adopt, don’t shop“ ist ein Trend aus den USA, der auch bei uns spürbaren Zuspruch erfährt. Immer mehr Tierhalter möchten mit der Anschaffung ihrer Tiere etwas Gutes tun. Geschäftsführerin Heike Mundt hat dieses Konzept in ihrem Papageienpark Bochum bereits umgesetzt: Sie verkauft nicht nur Vögel, sondern nimmt auch Abgabetiere auf, die an geeignete Tierhalter vermittelt werden.

Was die Branche in Zukunft ebenfalls bewegen wird, ist Nachhaltigkeit – ein Thema, das auch das ZZF-Forum aus verschiedenen Perspektiven beleuchtete. Claude Schuhmacher wies auf die immer lauter werdenden Stimmen aus der Öffentlichkeit hin, die eine Abschaffung der Meerwasser-Aquaristik fordern. Als Geschäftsführer einer der größten Korallenfarmen in Europa, die derzeit mehr als 230 Korallenarten züchtet, plädierte er zum einen für die qualifizierte Ausbildung des Fachpersonals und die Zertifizierung von Fachbetrieben sowie für einen langfristigen Kundensupport.

„Unser Ziel ist, Nachhaltigkeit im Zoofachhandel sichtbar zu machen“, erklärte Andreas Müller, Projektleiter der Nachhaltigkeits-Initiative bei Interquell. Der Zoofachhandel sei mit seinem aktuellen Angebot nicht ausreichend auf die, vor allem jüngere, Zielgruppe mit ihrer wachsenden Affinität für nachhaltige Produkte vorbereitet. Gemeinsam mit Henning Klukkert von Demeter-Felderzeugnisse stellte Müller die Greenbox vor, ein modulares POS-Konzept mit Produkten, „die auf Tierwohl setzen und eine Tierhaltung fördern, die unsere Welt und nachfolgende Generationen im Fokus hat.“ Die Greenbox ist ein Zusammenschluss der „Friends of Nature“ mit den Anbietern Interquell (Goood), Demeter Felderzeugnisse (defu), Hunter und Eat Small.

Beim anschließenden Podiumsgespräch über nachhaltige Heimtiernahrung, Verpackung und die Green Claims Directive tauschte sich Andreas Müller mit Moderatorin Antje Schreiber und dem Greenologen Klaus Wagner aus.

Die unglaublich rasante Entwicklung von generativer künstlicher Intelligenz – ihre Chancen und Möglichkeiten für die Heimtierbranche – bildeten am zweiten Tag den Fokus der Veranstaltung.  

Wo kann Digitalisierung bei der Akquise helfen, wo ist maschinelle Unterstützung sinnvoll? Wie gewinnt die Heimtierbranche mit KI neue Vertriebspartner? Diesen Fragen ging Unternehmensberater Markus Milz, Managing Partner bei Milz & Comp, nach.

Björn Schneider, Geschäftsführer der Digitalagentur Construktiv, ermutigte die Teilnehmer, sich an den Einsatz von künstlicher Intelligenz heranzutasten. Die vorgestellten Case Studies zeigten praxisnah, wie sich mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Bilder und Videos erstellen, Texte auf Websites optimieren oder mit Virtual Influencern neue und freie Formen der Brand Communication umsetzen lassen.

Eine ausführliche Berichterstattung über die Veranstaltung erfolgt in der Mai-Ausgabe des BRANCHEN forum.