Der ZZF veranstaltete am 14. Mai in Berlin die Dialogtagung „Wir fürs Tier“. Bild: WZF/Marco Urban
Der ZZF veranstaltete am 14. Mai in Berlin die Dialogtagung „Wir fürs Tier“. Bild: WZF/Marco Urban

Dialogtagung „Wir fürs Tier“

Am 14. Mai veranstaltete der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) in Berlin seine fünfte Dialogtagung. Rund einhundert Vertreter aus Politik, Verwaltung und Bildungswesen sowie Tierschutzbeauftragte des Bundes und der Länder, Führungskräfte aus Tierarzt- und Umweltverbänden, Tierhalterverbänden und der Heimtierbranche diskutierten im Haus der Bundespressekonferenz über den „Umgang mit Heimtieren im Kindesalter und im Bildungswesen“ sowie über „Hunde im öffentlichen Raum“.

Für eine tiergerechte Heimtierhaltung und für ein gutes Miteinander zwischen Tierhaltern und Nicht-Tierhaltern seien das Wissen über Tiere und der frühe Kontakt mit Tieren bedeutsam, hob ZZF-Präsident Norbert Holthenrich in seinem Grußwort hervor: „Tiere zu erleben ist eine Voraussetzung für den Tierschutz.“

Dr. Katharina Ameli vom Interdisciplinary Centre for Animal Welfare Research and 3R der Justus-Liebig-Universität Gießen betonte anschließend in ihrer Gastrede, dass zum empathischen Umgang mit Tieren die Fähigkeit gehöre, durch „verschiedene Brillen“ zu blicken: Die Kommunikation zwischen Mensch und Tier sei immer wechselseitig.

Tierschutz ist zwar als Staatsziel im Grundgesetz verankert, in schulischen Lehrplänen aber nicht: Die Fachleute im ersten Themenforum waren sich einig, dass Wissen zur Tierhaltung stärker in die Lehrpläne und bereits in die universitäre Ausbildung von (Biologie)-Lehramtsstudenten integriert und konkrete pädagogische Konzepte für die Integration von Tieren im Unterricht entwickelt werden sollten. Denn Kindergarten und Schule, das machten Dr. Katharina Ameli, ZZF-Fachreferent Dr. Stefan K. Hetz, Sarah Kijewski (Lehrerin an der Europaschule Rheinberg), Lea Mirwald (Verband „Tierschutz macht Schule“) und Dr. Rainer Wohlfahrth (Vizepräsident der International Society of Animal-Assisted Therapy) deutlich, spielen bei der Vermittlung sowohl von Sachkunde als auch Verantwortung und bei der Entwicklung von Empathie im Umgang mit Tieren eine wesentliche Rolle.

Im zweiten Themenforum diskutierten Andreas Ackenheil (Anwalt für Tierrecht), Dr. Anne Zinke (Landestierschutzbeauftragte Brandenburg), Jens Beeck (FDP, Initiator des „Parlamentskreises Hund“), Karin Witthohn (ZZF-Vorstandsmitglied und Heimtierpflegerin) sowie Markus Beyer (Vorsitzender des Bundesverbands Bürohund) über den „Umgang mit Hunden im öffentlichen Raum“ und das Zusammenleben von Hunde- und Nicht-Hundehaltern. Ob bei Begegnungen im Büro oder am Badesee – Einigkeit bestand darin, dass gegenseitiger Respekt für das Miteinander entscheidend ist.

Gegen ständig neue Gesetze sprach sich auch Hermann Färber (CDU), Mitglied des Deutschen Bundestages und Vorsitzender des Ausschusses für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat in seinem Grußwort aus. Er plädierte für Prävention, Aufklärung und Selbstverantwortung.